FBS-Mitgliedsunternehmen am Bau einer CCU-Anlage beteiligt
Im Rahmen des Projekts „catch4climate“, zu dem sich vier europäische Zementhersteller zusammengeschlossen haben, wird in dem Zementwerk Mergelstetten eine „Carbon Capture and Usage“-Demonstrationsanlage im halbindustriellen Maßstab gebaut. Hier soll mit Hilfe des sogenannten „Oxyfuel-Verfahrens“ CO2 bei der Zementproduktion abgeschieden und zu „reFuels“, also klimaneutralen Kraftstoffen z.B. für den Flugverkehr, weiterverarbeitet werden. Ziel ist es, durch die Zuführung von reinem Sauerstoff in den Klinkerbrennprozess nahezu 100 % des klimaschädlichen Kohlendioxids abscheiden und für die weitere Nutzung zur Verfügung stellen zu können.
Pilotprojekt Oxyfuel-Verfahren als Wegbereiter für die Zukunft
„Bei diesem Verfahren wird im Zementherstellungsprozess anstelle von Luft reiner Sauerstoff in den Ofen eingebracht. Dadurch besteht das Ofenabgas fast nur aus CO2 und das CO2-Abscheidepotenzial wird im Vergleich zu konventionellen Anlagen erheblich verbessert. Ziel des Pilotprojektes „catch4climate“ ist zunächst die Demonstration, dass die Technologie unter industriellen Bedingungen geeignet ist und das klimaschädliche CO2 möglichst vollständig abgeschieden wird. Ferner soll gezeigt werden, dass mit dem Oxyfuel-Verfahren ein hochwertiger Zementklinker produziert werden kann. Eine Anlage zur Abscheidung, Reinigung und Lagerung des CO2 ist dem Klinkerherstellungsprozess nachgeschaltet. Das Projekt soll Erkenntnisse für einen großflächigen Einsatz von CO2-Capture-Technologien in den Zementwerken liefern, um das gewonnene CO2 beispielsweise als Rohstoff in anderen industriellen Prozessen zu verwenden oder unterirdisch dauerhaft zu speichern. Für die Nutzung von abgeschiedenem CO2 als Rohstoff kommt unter anderem die Herstellung von reFuels (synthetische Kraftstoffe) in Betracht. Das Verfahren ist ein wichtiger Baustein, mit dem die CO2-Emissionen bei der Zementherstellung maßgeblich gemindert werden können, und damit der Schlüssel für eine grüne Zementindustrie.“, heißt es in einer Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Stuttgart, dass die immissionsschutzrechtliche Genehmigung für die Anlage erteilt hat.
Röser-Vertriebs-GmbH liefert Betonkanalsystem
Das FBS-Mitglied Röser-Vertriebs GmbH erhielt im Zusammenhang mit dem Bau der neuen Anlage den Auftrag verschiedene Stahlbetonrohre und Sonderbauwerke zu liefern.
Für die Abwasserableitung kamen folgende Mengen und Dimensionen zum Einsatz:
- 340 m Stahlbetonrohr DN 300
- 350 m Stahlbetonrohr DN 400
- 60 m Stahlbetonrohr DN 600
Zusätzlich wurde ein Stauraumkanal mit Löschwasser-Entnahme geplant und umgesetzt, für den neben 70 m Stahlbetonrohren DN 2400 ein Sonderbauwerk als Rundschacht DN 3000 sowie ein Eckbauwerk zum Einsatz kamen. Diese Lösung mit Betonfertigteilen hat den Vorteil, dass das Rückhaltevolumen unterhalb der Industriefahrfläche gebaut werden konnte. Bei einem Ortbetonbehälter hätte dieser separat auf dem Grundstück platziert werden müssen und die Überfahrbarkeit mit Schwerlast-Fahrzeugen hätte zu hohen Zusatzkosten geführt.
„Wir freuen uns, unseren Partner Schwenk Zement bei der Realisierung des Pilotprojekts unterstützen zu können. Beton ist schon jetzt ein natürlicher, nachhaltiger Baustoff und die Entwicklung neuer, innovativer Verfahren trägt dazu bei, die Bedeutung von Beton aus Werkstoff der Zukunft zu vergrößern. Wir wünschen den catch4climate-Partner viel Erfolg für den Betrieb der Demonstrationsanlage“, so das Team der Röser Vertriebs GmbH.
Aufgrund der „just-in-time“-Lieferung zur Baustelle konnten die Betonfertigteile in kürzester Zeit und termingerecht durch die Firma „Noller Bauunternehmung GmbH“ aus Heidenheim einbaut werden.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter: www.catch4climate.de